Anschreiben an die Mitglieder der städtischen Ausschüsse -Planung- sowie -Klima und Umweld- vom 05.12.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie sicherlich bereits der Presse entnommen habe, hat sich im September d.J. in der Burg Frankenberg aus der „Bürgerinitiative Beverau“ ein neuer Verein formiert, der „Umwelt- und Landschaftsschutz Aachen-Beverau e.V.“.
Einen wesentlichen Vereinszweck bildet die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Aachen, insbesondere im Frankenberger Viertel und im Stadtteil Beverau.

In Anbetracht der immer heftiger werdenden Diskussion zum Thema Luftreinhaltung auf Bundesebene, aber auch hier in Aachen in den Ausschüssen des Rates der Stadt möchten wir, der Umwelt- und Landschaftsschutz Aachen-Beverau e.V., auf einige Tatsachen hinweisen, die aus unserer Sicht für die Zukunft der Luftqualität in der Stadt Aachen von entscheidender Bedeutung sein werden und bisher nicht in dem erforderlichen Maße Berücksichtigung gefunden haben.

Die wesentlichen Fakten möchten wir Ihnen gerne anhand einer simplifizierten Graphik erläutern, die auf den NO2 Messungen im Aachener Stadtgebiet im Zeitraum von 2009-2016 basiert.

Grafik Stickstoffdioxid.jpg

Neben den als Balken dargestellten Stickstoffdioxid-Belastungen an drei verschiedenen Messpunkten sind in dieser Graphik zusätzlich drei Szenarien für die zukünftige Entwicklung der NO2-Spitzenbelastungen dargestellt:

  • Durch lineare Extrapolation der Messwerte von Wilhelmstraße und Adalbertsteinweg Szenario 1 kann man erwarten, dass die von der EU gesetzten Grenzwerte (40 µg/m3 NO2) erst in der Mitte der 20er Jahre erreicht werden.
  • Eine beschleunigte Verbesserung (wie wir sie alle wünschen) ist durch die jetzt diskutierten Maßnahmen (Luftreinhalte-Plan für die Stadt Aachen) bereits zu einem früheren Zeitpunkt zu erwarten. Allerdings ist dieses Ziel nur mit einem enorm hohen finanziellen Aufwand zu erreichen. Was immer häufig verschwiegen wird, ist die Tatsache, dass dies Szenario 2 nur dann erreicht werden kann, wenn an der jetzigen Kaltluftversorgung der Innenstadt nicht gerüttelt wird und die Grünfinger und die sie speisenden Kaltluftentstehungsflächen in vollem Umfang erhalten bleiben.
  • Sollte hingegen die Kaltluftentstehung durch neue Bebauungen gedrosselt werden, wird selbst bei strikter Einhaltung der vorgeschlagenen Maßnahmen des Luftreinhalteplans der innerstädtische Austausch der schadstoffbelasteten Warmluft durch saubere Kaltluft signifikant unterbunden (Szenario 3). D.h. die Grenzwerte der EU können nicht eingehalten werden!

Die aus den Kaltluftzonen in die Innenstadt einströmende Frischluft trägt ganz entscheidend zur Verdrängung der NOx- und Feinstaubbelasteten Stadtluft bei. Das Potenzial dieses Prozesses darf nicht unterschätzt werden. So liefert die in der Diskussion stehende Dreiecksfläche am Eselsweg allein einen Volumenstrom von mehr als 2 Millionen Kubikmetern Kaltluft (DT = 3°C) pro Stunde. Dieser Prozess ist dafür verantwortlich, dass Aachen aufgrund seiner Kessellage nicht unter noch höheren Schadstoffkonzentrationen hat leiden müssen.

Der Verein „Umwelt- und Landschaftsschutz Aachen-Beverau e.V.“ hat am 20. Oktober 2017 zu einer Informationsveranstaltung in die Frankenburg eingeladen. Dabei wurde auch ausführlich über die Rolle der Kaltluftentstehungsgebiete für die Luftreinhaltung in Aachen berichtet. Eine PDF-Datei mit den wesentlichen Aussagen dieser Veranstaltung finden Sie in der Anlage zu diesem Schreiben.

Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich gemeinsam mit uns, dem Umwelt- und Landschaftsschutz Aachen-Beverau e.V., für saubere und gesunde Luft in der Aachener Innenstadt einsetzen würden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Georg Franz, Lutz Dechamps, Dr. Jochen Linke
Vorstand des Umwelt- und Landschaftsschutz Aachen-Beverau e.V.

"Grevenstein abgeholzt..." - Artikel Aachener Zeitung vom 19.11.2015

„Grevenstein abgeholzt- Bäume weichen Wohnkomplex“ titelt Autor Robert Esser in der Aachener Zeitung. Hintergrund sind Eingriffe in den alten Baumbestand auf dem Gelände des ehemaligen Restaurant „Grevenstein“ an der Ecke Marie-Theresia-Allee / Im Brockenfeld im Aachener Süden. Auf dem Grundstück sollen exklusive Eigentumswohnung entstehen. Der Eingriff in den Baumbestand ist an sich schon kritikwürdig. Liest man den Artikel aufmerksam weiter, fällt eine weiter bemerkenswerte Tatsache auf: Das Grundstück war zuvor in städtischem Besitz! Die Stadt verkauft also ihre Grundstücke, damit dort anschließend exklusive Eigentumswohnungen gebaut werden können. Gleichzeitig wird aber über die Zerstörung des Landschaftsschutzgebietes Beverau im Vorentwurf des Flächennutzungsplans nachgedacht! Das Argument: die Region Aachen benötigt dringend günstigen Wohnraum für einkommensschwache Familien. Ein Widerspruch allererster Güte! Wir werden die Stadt bei nächster Gelegenheit mit diesem Widerspruch konfrontieren.

Der Artikel kann in der Ausgabe der Aachener Zeitung vom 19.11.2015 nachgelesen werden.

Aktualisiertes Baulandkataster - Artikel Aachener Zeitung vom 19.11.2015

Unter der Überschrift „Platz für Wohnbau ist da… in der Theorie“  geht der Autor Stefan Herrmann auf die Präsentation des aktualisierten Baulandkatasters für das Aachener Stadtgebiet ein. Dabei wird deutlich, dass derzeit nahezu 900 unbebaute Grundstücke brach liegen.  Herrmann schreibt:

„… unbebaute Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 55 Hektar haben die Experten derVerwaltung im Stadtgebiet ausgemacht, die für den Bau von Wohngebäuden relativ schnell genutzt werden könnten.“

Interessant in diesem Zusammenhang – die meisten Grundstücke liegen im Bezirk Aachen-Mitte – genau wie das von einer Bebauung bedrohte Landschaftsschutzgebiet Beverau! Im weiteren Verlauf des Artikels weißt der Autor zu Recht auf die Tatsache hin, dass natürlich bei Grundstücken, die sich in privater Hand befinden, der Besitzer nicht zu einer Bebauung gezwungen werden kann. Immerhin 19 Grundstücke sind allerding in städtischem Besitz – hier entscheidet die Stadt über die Bebauung. Voraussichtlich Anfang 2016 soll das Baulandkataster der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – wir werden ein waches Auge darauf haben.

Der gesamte Artikel kann in der Ausgabe der Aachener Zeitung vom 19.11.2015 nachgelesen werden.

Zeitungsartikel Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten vom 01.09.2015

Am 01.09.2015 berichten die Aachener Zeitungspresse in den Aachener Nachrichten und der Aachener Zeitung unter dem Titel "Kampf für die Auenlandschaft" über unsere Informationsveranstaltung anlässlich des 50. Jahrestages des Landschaftsschutzgebietes Beverau. Zitate aus dem Inhalt des Artikels:

"... Schon vor 50 Jahren hatte die Stadt Aachen entschieden, dass diese Auenlandschaft am Beverbach vor Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes oder der Natur geschützt werden muss. Insbesondere war schon damals die "Anlage von Bauwerken aller Art" verboten."

Und im weiteren Verlauf des Artikels:

"...Erhaltenswert ist die "Bever-Aue" unter anderem, da sie ein Kaltluftentstehungsgebiet und zudem eine Kaltluftabflusszone ist. Die dort entstehende Kaltluft fließt aufgrund der gegebenen Hangneigung ins Beverbachtal und von dort ins Frankenberger Viertel." 

Der gesamte Artikel kann in der Ausgabe der Aachener Zeitung oder der Aachener Nachrichten vom 01.09.2015 nachgelesen werde.

Glückwunsch-Anzeige "50 Jahre Landschaftsschutzgebiet" und Bericht Bad Aachen


”50 Jahre Landschaftsschutzgebiet am Eselsweg/Beverau”.
Informationsaktion.

Samstag 15.08.2015 um 10 - 13 Uhr

Ein Kaltluftentstehungs- und Landschaftsschutzgebiet, zudem voller Schönheit und Ruhe: Die Beverau liegt (nicht nur) den Anwohnern stark am Herzen, soll seinen Stellenwert behalten.

Darum informiert die Bürgerinitiative Erhalt des Landschaftsschutzgebietes Eselsweg-Beverau nun in einer Aktion zu allem, was rund um den Bereich wichtig ist und hofft auf weitere Unterstützer. Bereits mehr als 3000 Unterschriften hat die Gruppe um Lutz Dechamps gesammelt, am Informationsstand sollen weitere dazukommen.

Alle Argumente gegen eine Bebauung und damit mindestens teilweise Zerstörung des Grüns teilen die Mitglieder der Bürgerinitiative gern auf Anfrage mit, das wohl stärkste ist aber die Tatsache, dass die Grünfläche ein Kaltluftentstehungsgebiet ist. Das vermindest Smoggefahr und gewährleistet ein harmonisches Klima bis in die Innenstadt hinein.

Wir feiern 50 Jahre Landschaftsschutzgebiet Beverau - Schönthal

Im Jahr 1965 wurden die Wiesen entlang des Eselswegs als schützenswertes Land eingestuft. Seitdem existiert das Landschaftsschutzgebiet (LSG) Beverau / Schönthal. Dies nahmen wir zum Anlass und haben am Samstag, den 15. August, auf dem Neumarkt entsprechend gefeiert. Mit jeder Menge Informationsmaterial rund um das LSG, dessen Änderungspläne zu Bauland und die entsprechenden Auswirkungen kamen wir mit zahlreichen interessierten Bürgern des Frankenberger Viertels ins Gespräch. Hier ein paar Eindrücke: